Stammbaum von
Søren Nielsen & Lene Dræby Kottal

Meine Großmutter, Jenny Kristine Juhl

Meine Großmutter, Jenny Kristine Juhl, wurde in 1921 in Holsted geboren. Sie erzählte sehr gern von ihr Leben, das viele schwere Erlebnisse aufwies.

In Jennys Kindheit war man jeder Sonntag in die Kirche. Sie fand es nicht so spannend an den Pfarrer zu hören, und deshalb fällte sie meistens in Schlaf während des Gottesdiensts. Am Anfang wurde sie bei ihre Eltern und dem Pfarrer zurechtgewiesen, aber nach und nach hatten sie aufgegeben und hatten Jenny schlafen lassen.

Alles bei der Kirche schiente aber nicht langweilig. Jenny sang sehr gern geistliche Lieder. Während ihr Schulzeit musste sie Kochrezepten in ein Heft schreiben, aber dass war leider nicht interessant genug für Jenny. Sie hat doch die Kochrezepten ins Heft geschrieben, aber wenn man das Heft herumdreht und am Ende anfängt, findet man Abschriften von den Kirchenliedern, die laut Jenny die besten waren.

Als Jenny ein junges Mädchen war, hatte sie mehrere lokale Personen und Familien gedient, sowie man damals musste, aber das war für Jenny nicht genügend. Sie möchte gern nach einer größerer Stadt reisen, und deshalb hat sie seine Dienste an eine Familie in Kopenhagen gebietet. Sie hat auch die Stellung gekriegt, aber ihr Mutter hat sie verboten so lang weg zu reisen, und deshalb hat sie statt dessen ein Stellung auf Åløkke Kinderheim in Odense genommen.

In 1943 reiste sie dann nach Odense. Es war ihre erste Reise beim Zug, und sie hat erzählt dass es ein Bisschen verschüchternd war alles das sie kennte zu hinterlassen. Als sie nach Odense kam, musste sie 3 km wandern um das Kinderheim zu erreichen.

Jenny diente gern auf das Kinderheim und sie befreundete sich sofort mit einer die anderer Dienstmädchen. Am Jahreswechsel 1943-44 wurde Jenny bei ihrer Freundin an eine Party eingeladen. An diese Party hat Jenny ihr kommender Ehemann, Helge Løve Hansen, getroffen. Da der 2. Weltkrieg damals im Zuge war, dürften sie nicht nach dem Einbruch der Dunkelheit draußen sein, aber weil es Neujahr war, hatten sie die Regeln gebrochen und blieben lange bei der Party. Als Jenny und ihre Freundin zurück zum Kinderhaus kamen, war die Haustür geschlossen, und sie mussten die Vorsteherin wecken um reinzukommen - dafür wurden sie natürlich nicht populär. Ihre Popularität wurde doch weniger als sie zu ihren Zimmern kamen.

Sie hatten gleich nebeneinander Zimmern. Offensichtlich hatten die beide gedacht, dass Helge Løve Hansen ein ansprechend junger Mann war, weil sie sich gestritten hatten, um wer ihn kriegen konnte – und dass hat durch die Wand von jedem das Seine Zimmer passiert. Der Streit hat nur geendet, als die Vorsteherin kam und sie zurechtgewiesen hat, weil sie ganz laut waren.

Jenny hat den Kampf für Helge gewonnen, und in 1945 wurden sie verheiratet. Sie hatten nie ihr Hochzeitsfoto herausgehängt, weil Jenny damals hochschwanger war. Faktisch wurden sie in größter Eilends vier Tage vor das Kind geboren war auf dem Rathaus verheiratet. Damals war es nicht gern gesehen, dass man außer Ehe Kinder kriegte, und Kinder geboren außer Ehe wurden oft darüber geneckt und auf eine Weise harter behandelt. Deshalb hatten sie sich geeilt zu verheiraten, und sie wünschten aber natürlich nicht ihr beschämtes Foto zu Ihren Gästen zu zeigen, so es wurde in eine Schublade weggelegt.

Helge und Jenny wohnten zuerst in Nørregade im Zentrum von Odense, aber als meine Mutter ein paar Jahre alt war, zogen die Familie nach Njalsvej in der Odense-Vorstadt Bolbro. Ihre Wohnung in Nørregade war sehr alt und abgenutzt – tatsächlich so abgenutzt dass das Boden einmal unter Jennys Beine barst, während sie meine kleine Mutter auf dem Arm hielt. Nicht ist mit meiner Mutter passiert, aber meine Großmutter kriegte davon eine Wunde auf das Schienbein, und es wurde immer schlimmer und hat sie der Rest ihre Leben gehemmt. Gegen die alte Wohnung in dem Hinterhof in Nørregade war das neue Heim in Bolbro eigentlich Luxus, weil es ein ganz neuerbautes Reihenhaus war.

Nach Aussage sich selbst hatte Jenny ein hitziges Temperament. Ein Tag war sie über etwas sauer geworden (sie konnte danach nicht erinnern worüber) und hatte aus Giftigkeit die Tür von dem Korridor zu der Stube von den Angeln genommen. Danach konnte sie leider nicht die Tür wieder auf die Angeln hängen und hatte es deshalb auf dem Boden in die Stube gelegen. Mein Großvater wusste wahrscheinlich dass sie temperamentvoll war, weil als mein Großvater nach Arbeit zu Hause kam und sah das Tür auf dem Boden, hängte er es wieder auf die Angeln – und hatte nie gefragt warum sie es davon genommen hatte.

Ich habe nie meinen Großvater getroffen, weil er 2 Jahre vor meiner Geburt gestorben ist. Er wurde von mehrerem Herzschläge getroffen, und einiger Zeit war es ihm genügend und er hat verlangt nicht zu wiederbeleben werden, als das nächte Herzschlag kam. Meine Großmutter wurde natürlich böse und dachte dass er selbstsüchtig was wenn er das Leben so aufgab, aber er hat sein Entschluss festgehalten. Kurz danach fiel er herum in den Garten, wo meine Großmutter ihn leblos fand und erkennen musste das ihr Partner von 31 Jahre nie mehr existierte.

Es muss unglaublich schwierig für meine Großmutter gewesen sein, aber ich glaube eigentlich dass sie nie einsam war, weil sie ihre Kinder und auch bald viele Enkeln hatte. Es hat mich immer gefreut meine Großmutter zu besuchen, weil sie immer etwas von ihr Leben erzählte. Es gab immer spannende Historien, aber auch welche die erschreckend waren, z.B. ihr Erzählungen von dem 2. Weltkrieg.

Ich wurde aufgezogen zu glauben dass meine Großmutter gegen alles Übel geschützt werden sollte, auch Wissen um Krankheiten ihres Kinders. Die Schwester meiner Mutter, Birte, hatte mehrere Embolien in ihre Därme, und deshalb musste sie operiert werden. Der Chirurg musste aufgeben und sie wurde dann zum Tode verurteilt. Die ganze Familie war auf dem Krankenhaus um auf Wiedersehen zu sagen, aber niemand hat meine Großmutter informiert, weil „dass würde sie nie überleben“. Als Birte aus dem Narkose aufwachte, hat sie nach ihrer Mutter gefragt, und dann wurden sie erholt. Ich denke es muss einer der schlimmsten Tage das Leben meiner Großmutter sein, aber sie hat eine neue Seite von sich selber gezeigt, eine Seite die ich nie vorher gesehen habe. Sie war stark, eigentlich stärker als jeder. Vielleicht dachte sie, dass es ihr Aufgabe war die Familie durch diese schwierige Situation zu leiten.

Kurz nach dem Weihnacht 2007 wurde es festgestellt dass meine Großmutter Krebs hatte, und es hatte sich zur Leber verbreitet, also gab es keine Heilung. Sie hat nie darüber gemotzt aber es war ganz klar dass sie nicht ins Hospital sein möchte. Meine Mutter ist Krankenpflegehelferin, und deshalb konnte meine Großmutter ihre letzten Tage in einem Krankenbett in der Stube meiner Mutter verbringen.

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